Chronik

Am 17.01.1926 wurde im Gasthaus Hohe Linde die 1. Sitzung zur Gründung der Feuerwehr St. Nikola abgehalten.

Es erklärten sich Freiwillige bereit, der in Not geratenen Bevölkerung bei Bedarf zu helfen.

Der Ausschuss wurde wie folgt vorgeschlagen:

  • Kommandant Garstenauer Leopold vulgo Kögl
  • Stellvertreter Fuchs Konrad
  • Schriftführer Gebeshuber August
  • Stellvertreter Hager Johann
  • Kassier Silber Peter
Garstenauer Leopold
Kommandant
1926-1933

In der Ausschusssitzung vom 28.09.1926 fiel der Beschluss, die Feuerwehr offiziell eintragen zu lassen. Es entstand vorerst eine „Filialfeuerwehr“ der Ortsfeuerwehr Waldneukirchen.

Zur Verfügung stand nur eine Kübelspritze, mit der man schon einige Übungen durchgeführt hatte.

Als Gründungstag gilt der 01.10.1926, als Gründungslokal das Gasthaus Hohe Linde.

Bereits in der Generalversammlung am 25.02.1927 hatte man die Anschaffung einer modernen Rosenbauer Handdruckpumpe beschlossen.

Das Gründungsfest und die Spritzenweihe mit der Spritzenpatin Theresia Lederhilger, vulgo „Zeitlhub“ fanden am 06.06.1927 im Hausgarten des Kommandanten Garstenauer Leopold statt.

In der Chronik ist festgehalten, dass es schon 4 Wochen später den 1. größeren Einsatz für unsere Feuerwehr in der Wagenhub gab. Das „Spatlehnergut“ war in Flammen aufgegangen und unsere Wehr war als erste am Brandobjekt. So konnten unsere Kameraden schon damals die Schlagkraft der noch ganz jungen Feuerwehr unter Beweis stellen.

Im Herbst 1927 fand eine Neuwahl statt, bei der der bisherige Ausschuss bestätigt wurde. Der Feuerwehr St. Nikola gehörten zu diesem Zeitpunkt 35 Feuerwehrmänner an.

Bei der Generalversammlung am 15.01.1928 wurde vom Bezirksobmann Winkler und dem Bezirkswart Lehner Hans die Selbstständigkeit der FF St. Nikola zugesprochen. Dieses Ereignis wurde mit einem Feuerwehrkränzchen im Gasthaus Hallerwald gefeiert und ein Blick auf die eingenommenen Beträge zeigt – es war sehr bescheiden.

  • Einnahmen: 94 Schilling
  • Ausgaben: 74 Schilling
  • Reingewinn: 20 Schilling, also umgerechnet ca. 1,45 Euro.

Seit der Gründung musste die Ausrüstung immer bei den Bauern der Umgebung eingestellt werden und so begann man im Frühjahr 1930 mit dem Bau eines Depots.

Fertigstellung und Segnung war am 31.08.1930. Die dabei entstandenen Baukosten – ohne Arbeit und Bauholz – beliefen sich auf 1.307,12 Schilling. Gearbeitet wurde von den Kameraden und die Bauern stellten das Holz zur Verfügung. Solche Baukosten würde man sich heutzutage ebenfalls wünschen…

Abbildung des Feuerwehrhauses welches im Jahr 1930 erbaut wurde.

Die folgenden Jahre waren durch schwere Brände gekennzeichnet.
Am 30.03.1931 brannte die „Zeitlhub“, am 16.10.1932 das Anwesen „Strassergut“, wo zwei Tote durch Ersticken zu beklagen waren.

Auch beim Brand beim „Landgraf“ in Adlwang am 06.12.1932 war unsere Feuerwehr wie immer tatkräftig im Einsatz.

Bei der Generalversammlung am 29.01.1933 wurde neu gewählt. Der neue Kommandant hieß Buchberger Josef.

Buchberger Josef
Kommandant
1933-1949

Die darauffolgenden Jahre waren geprägt von ständigen Übungen und Einsätzen, was die Schlagkraft der FF St. Nikola nochmal anhob.

Im Jahr 1938 wurde auf Beschluss der NS Regierung die FF St. Nikola wieder ein Löschzug der FF Waldneukirchen. Es musste das Geldvermögen an die Gemeinde in der Höhe von 260 Schilling abgeführt werden und auch das Protokollbuch wurde mit diesem Tag geschlossen.

Durch diesen Umstand gibt es von FF St. Nikola keine Aufzeichnungen aus dieser Zeit.

Protokollbuch der Brandberichte seit 1927

Am 04.07.1947 fand die 1. Ausschusssitzung nach dem Krieg statt und es gab 6 Neuaufnahmen.

Bei der Generalversammlung am 24.04.1949 wurde der neue „Wehrführer“ – so nannte man sie damals – Garstenauer Rudolf

  • Stellvertreter Karlhuber Johann
  • Löschmeister Kammerhuber Leopold
  • Stellvertreter Gebeshuber Josef
  • Spritzmeister Blumenschein August
  • Stellvertreter Hofer Josef
  • Schriftführer Garstenauer Rudolf jun
  • Rohrführer Steiner Karl
  • Steiger Hofbauer Josef
  • Hofbauer Franz
  • Gegenleitner Ludwig
Garstenauer Rodulf
Kommandant
1949-1963

Somit hatte die FF St. Nikola wieder einen funktionierenden Ausschuss.

Im Jahr 1952 ersetzte man die Handspritze durch die RW 25, was mit Anschaffungskosten von 15.610 Schilling zu Buche schlug. Die Kosten wurden wie folgt aufgeteilt: Gemeindebeitrag – 2.000 Schilling, Land – 4.683 Schilling. Der Restbetrag in der Höhe von 8.927 Schilling kam als Eigenleistung von der Feuerwehr St. Nikola.

Bereits in dieser Zeit hatte die Feuerwehr tief in die Tasche greifen müssen, um die Gerätschaft finanzieren zu können.

Kauf dieser Rosenbauer RW 25 Pumpe als Ersatz für die bislang verwendete Rosenbauer Handdruckpumpe

Nach insgesamt 7 Anträgen wurde die Feuerwehr St. Nikola am 19.11.1954 wieder eine selbständige Feuerwehr.

1958 bekam die Feuerwehr einen umgebauten Anhänger, welcher fortan als „Einsatzfahrzeug“ diente. Es musste aber immer ein Landwirt mit seinem Traktor kommen um in den Einsatz fahren zu können.

Das Bild zeigt den umgebauten Anhänger als „Löschfahrzeug“ welcher von einem Traktor gezogen wurde

Die Hornisten hatten auch nicht mehr so viel Luft um einen Einsatz anzukündigen und so wurde 1961 eine Alarmsirene installiert.

Im Jahr 1963 gab es eine Änderung im Kommando, der neue Kommandant war HBI Tanzmayr Hermann vulgo Veitsberger bis 1968.

Tanzmayr Hermann
Kommandant
1963-1968

Bei der Neuwahl 1968 ernannte man den heutigen Ehren-HBI Reiterer Franz sen. vulgo Metzen zum neuen Kommandant.

Reiterer Franz
Kommandant
1968-1983

Die bislang verwendete Pumpe RW 25 war auch nicht mehr zeitgemäß und wurde am 26.10.1969 durch die Pumpe VW Automatik von der FF Waldneukirchen ersetzt.

Im April 1972 kamen die ersten 11 Meter Funkgeräte zum Einsatz, die aber bald durch 2 Meter Geräte ersetzt wurden.

Auch der damalige Einsatzanhänger war nicht mehr zeitgemäß. Es wurde von den Kameraden der FF St. Nikola in Eigenleistung ein gebrauchter Ford FK 1000 angekauft. Nach fast einem Jahr Umbauzeit konnte dieses Einsatzfahrzeug am 12.07.1974 in den Dienst gestellt werden.

Ford FK 1000 nach dem Umbau

Seit 1979 ist Leoprechting unsere Partnerfeuerwehr. Seit dem haben viele Kameraden der FF St. Nikola das bayrische Leistungsabzeichen erworben. Die Freundschaft mit unseren Kameraden aus Bayern besteht auch heute noch, nicht nur bei Bewerben sondern auch bei gemeinsamen gemütlichen Stunden.

Durch das neue Fahrzeug war das Feuerwehrhaus nun auch wieder zu klein. So begann im April 1980 der Bau eines neuen Feuerwehrhauses, welches am 04.07.1982 gesegnet und seiner Bestimmung übergeben wurde.

Die Gesamtbaukosten betrugen 326.000 Schilling. Der Beitrag der Gemeinde betrug 260.000 Schilling und die Eigenleistung der Feuerwehr St. Nikola 66.000 Schilling sowie 2604 Arbeitsstunden.

Bei der Vollversammlung 1983 wurde das Kommando neu gewählt und der heutige Ehren-HBI Kammerhuber Karl zum neuen Kommandant ernannt.

Kammerhuber Karl
Kommandant
1983-2003
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr St. Nikola unter der Führung von Kammerhuber Karl

Nach dem das Feuerwehrhaus neu gebaut wurde, stand der Ankauf eines neuen Einsatzfahrzeuges auf dem Plan. Mit der Übergabe des neuen LFB – einem Mercedes 508 – am 24.04.1983, war der damals notwendige technische Stand wieder gegeben.
Dieser Umstand ermöglichte es, auch den Atemschutz, Notstromaggregat und diverse sonstige Ausrüstungsgegenstände unterzubringen.

Segnung des neuen Mercedes 508 für die Freiwillige Feuerwehr Sankt Nikola

Dass dieses Fahrzeug eine richtige und wichtige Investition war zweigte sich bereits am Tag der Fahrzeugsegnung am 18.09.1983, als es beim Brand der Firma Feuerhuber in Adlwang in Aktion treten durfte.

Die VW Pumpe, welche 1969 von der FF Waldneukirchen übernommen wurde, machte bereits seit längere Zeit Probleme. Sie wurde deshalb durch eine neue FOX Pumpe der Fa. Rosenbauer ersetzt und bei der legendären „Pumperlweihe“ am 21.10.1995 übergeben.

Pumperlweihe der Rosenbauer FOX Tragkraftpumpe am 21.10.1995

Die folgenden Jahre waren „normale“ Feuerwehrjahre mit diversen Einsätzen, Schulungen und Leistungsprüfungen.

2003 war wieder ein Wahljahr für das Kommando. Es folgte die Ernennung des neuen Kommandanten Ehren-HBI Kammerhuber Franz.

Kammerhuber Franz
Kommandant
2003-2013

Unter seiner Leitung wurde 2003 die Jugendgruppe geründet. 6 Burschen aus St. Nikola erklärten sich bereit, in die FF Jugend einzutreten.

Erste Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Nikola

Die Jugendgruppe wuchs mit der Zeit beständig. Der Transport zu den Ausbildungsterminen und Bewerben erfolgte hauptsächlich mit den PKWs der Kameraden. Auf Grund dessen fiel der Entschluss, ein gebrauchtes KDO Fahrzeug von der FF Kremsmünster anzukaufen. Dieses wurde wieder in Eigenregie auf die vorhandenen Bedürfnisse umgebaut und stand ab diesem Zeitpunkt auch zum Jugendtransport zur Verfügung.

Wie es so ist, war das alte Feuerwehrhaus wiederum zu klein. Es fehlte nicht nur der Platz, sondern auch eine Heizung.

Auf Grund des wiederum mangelnden Platzes sowie des Fehlens einer Heizung, waren Einsätze im Winter für Mensch und Maschine immer eine besondere Herausforderung.

Spatenstich hinter dem alten Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Nikola

Nach langen und zähen Verhandlungen konnte im März 2009 mit dem Zubau begonnen werden. Durch die großen finanziellen und arbeitstechnischen Eigenleistungen, konnte im September 2012 mit der Segnung und einem Fest das neue Haus seiner Bestimmung übergeben werden.

Feuerwehrhaus Sankt Nikola am Tag des Segnungsfestes 2012

Bei der Vollversammlung im Februar 2013 wurde das Kommando neu gewählt und Gegenleitner Hermann als neuer Kommandant gewählt.

Gegenleitner Hermann
Kommandant seit 2013

Es folgte wieder das gleiche Spiel wie 1983 – neues Haus – viel Platz – altes Einsatzfahrzeug. Aus diesem Grund wurde am 28.Mai 2014 ein neues Einsatzfahrzeug KLF-A Mercedes Sprinter 519 4×4 gekauft.

Wegen der beträchtlichen Summe von insgesamt 147.900 Euro musste die Feuerwehr St. Nikola wieder eine Eigenleistung von ca. 42.500 Euro mit Ausstattung aufbringen.

Diese Finanzierung war nur durch die großzügige Unterstützung der Bevölkerung St. Nikolas sowie der Feuerwehrkameraden möglich.

Segnung des neuen Mercedes Sprinter 519 4×4 im Jahr 2014

Am 10.09.2016 fand das 90-jährige Bestehen unserer Feuerwehr in der Stocksporthalle statt. Zahlreiche Ehrengäste sowie Kameraden der Partnerfeuerwehr Leoprechting und der umliegenden Feuerwehren teilten diesen einmaligen Moment.

Bei der Neuwahl am 17.02.2018 wurde das bestehende Kommando wiedergewählt, wobei es Änderungen im erweiterten Kommando gab:

  • Kommandant Hermann Gegenleitner
  • Stellvertreter Dieter Pichler
  • Schriftführer Manfred Hofer
  • Kassier Karl Reiterer
  • Zugskommandant Michael Gasplmayr
  • Lom Philipp
  • Reithuber Bernhard
Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Nikola am 10.04.2016

    Bei der Vollversammlung an 25. 02. 2023 standen wieder Feuerwehrwahlen auf der Tagesordnung. Nachdem einige KDO MItglieder ihre Funktion zur Verfügung gestellt hatten, mussten diese neu besetzt werden. Die Wahl ergab folgendes Kommando für die nächsten 5 Jahre:

    • Kommandant HBI Gasplmayr Michael
    • Stellvertreter OBI Dieter Pichler
    • Schriftführer BI d. F. Pichler Roland
    • Kassier BI d. F. Gewgenleitner Thomas
    • Zugskommandant BI Zauner Holger
    • LuN-ZugsKdt.: BI Reithuber Bernhard
    • Gerätewart BI d. F. Blumenschein Christian
    • Jugendbetreuer HBM d. F. Reithuber Markus
    • Fachbeauftragter Atemschutz HBM d. F. Gegenleitner Mathias
    • Fachbeauftragte FMD HBM d. F. Koller Franziska
v.l.n.r. vorne: Reithuber Bernhard, Gasplmayr Michael, Pichler Dieter, Zauner Holger, hinten: Gegenleitner Mathias, Blumenschein Christian, Gegenleitner Thomas, Pichler Roland, Koller Franziska, Reithuber Markus